Von Fiona Schultze

VIERSEN | Nach elf Monaten Bauzeit ist Albert Becker, Vorstandsvorsitzender der Viersener Aktien-Baugesellschaft, zufrieden: Am Donnerstag wurde die neu erbaute Kindertagesstätte Am Rintger Bach an die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Kreis Viersen, den zukünftiger Träger, übergeben. Die Kosten für den Bau liegen mit 2,8 Millionen Euro im vereinbarten Kostenrahmen. Die Besonderheit: „Die Kindertagesstätte ist in Flächenverbrauch und Konstruktion besonders nachhaltig: Sie ist zweigeschossig und ein Holzbau“, berichtet Becker. Damit ist das Gebäude eine Premiere für die VAB. Die Grundstücksfläche ist mit ihren knapp 1.070 Quadratmetern nicht sehr groß. Eingeschossig hätte nur eine kleinere Kita gebaut werden können. Vor dem Hintergrund, dass Kinderbetreuungsplätze in Viersen dringend gebraucht werden, war es erforderlich, eine vierzügige Kita zu realisieren. Dies konnte nur zweigeschossig umgesetzt werden.

Bereits in der nächsten Woche ziehen die 50 Kinder, aufgeteilt in drei Gruppen, in die neue Kita ein. Im ersten Schritt sind zwei Gruppen für Kinder über drei Jahre und eine Gruppe für Kinder unter drei Jahre vorgesehen. Ab dem Kindergartenjahr 2023/24 ist der Einzug einer weiteren Kita-Gruppe geplant.

Aktuell laufen die letzten Einrichtungsarbeiten auf Hochtouren. Das Betreuungsteam ist komplett und bereitet sich auf den bevorstehenden Betrieb vor. Doch was bietet die neue Kita? „Die Kita kann vier Gruppen mit bis zu 75 Kindern aufnehmen.“ Für die Räume im ersten Obergeschoss gibt es einen Aufzug und eine Freitreppe vom Balkon zu den Spielflächen hinter dem Gebäude. Dadurch kann jeder problemlos zwischen den Geschossen wechseln. Die bodentiefen Fenster zur Gartenseite und die ebenfalls mit vielen großen Fenstern bestückte Frontseite sorgen für viel Licht in dem Gebäude. Die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe. „Das Gebäude ist zukunftsfit“, betont Becker. Besonders anspruchsvoll war bei dem Bau der Kita: „Die Planung auf einem Wohngrundstück“, so Becker. Denn das Gebäude befindet sich mitten in dem Neubaugebiet Burgfeld. Zur Ausstattung gehören neben Gruppenräumen auch unter anderem Schlafkammern, eine Turnhalle mit Balkensystem, eine große Abstellkammer, Küche und ein Personalraum. „Wir legen viel Wert auf Barrierefreiheit und haben auch ein Behinderten-WC für Kinder installiert.“ Auf die zusätzlichen Kita-Plätze habe man dringend gewartet: „Wir rücken der 100-Prozent-Versorgungsquote dadurch näher und somit auch dem bevorstehenden Rechtanspruch auf einen Betreuungsplatz“, betont der Jugenddezernent der Stadt Viersen, Ertunç Deniz. Die Stadt Viersen sei stets bemüht, Kindern in allen Stadtteilen möglichst kurze Wege zur Kita zur ermöglichen. „Das hängt natürlich auch stark von dem verfügbaren Bauland ab.“ Die neue Kita liegt zentral in Alt-Viersen: „Außerdem in einer Neubausiedlung mit vielen Ein- aber auch Mehrfamilienhäusern, in denen viele Kinder wohnen werden.“ Auf die bevorstehende Zeit freut sich auch Nadia Khalaf, Awo-Geschäftsführerin: „Wir folgen einem teiloffenen Konzept. Das bedeutet: Es besteht eine Gruppenzugehörigkeit, aber auch die Möglichkeit, in andere Gruppen zu gehen.“